Auf die Plätze!

Citizen Science in deiner Stadt

Colouring Dresden – der Start ist nicht der Anfang

Foto: H. Hensel/IÖR-Media

Mit Colouring Dresden Gebäudewissen kartieren, erforschen und vermitteln. Eine offene Citizen Science Plattform wird gestartet.

Bevor Bürger*innen damit beginnen konnten auf unserer Plattform „Colouring Dresden“ Wissen zum Gebäudebestand Dresdens zu sammeln und zu teilen, gab es eine Menge Baustellen zu bearbeiten. Die Plattform selbst musste natürlich erstmal technisch realisiert werden. Basierend auf dem offenen Code des internationalen Forschungsnetzwerkes CCRP kann auf der Colouring Dresden-Karte nun auf Deutsch und mit einigen inhaltlichen Anpassungen Gebäudewissen eingetragen werden. Ein schneller Einstieg wird unterstützt durch eine datenarme Anmeldung, intuitive Bedienelemente und die Möglichkeit der Einbindung von Luftbildern und historischen Karten. Neben der Plattform galt es die Website aufzubauen, die verschiedenen Social-Media-Kanäle aufzusetzen, den ersten digitalen Stammtisch durchzuführen und den feierlichen Launch der Plattform vorzubereiten und ganz allgemein für das Projekt zu trommeln.

Mit am wichtigsten aber waren in der Zeit vor dem Start die ersten Workshops mit Bürger*innen und verschiedenen Akteur*innen aus Verwaltung, Politik, Architektur und der Forschung. Gemeinsam wurden Forschungsfragen gefunden, priorisiert und schließlich auch etliche Gebäudemerkmale benannt, die in der Plattform gesammelt werden sollen. Gemeinsam wurden Diskussionen geführt, Steckbriefe ausgefüllt und somit ein spannender Austausch über die Perspektiven der Plattform ermöglicht. Am Ende standen etliche Merkmale wie Gebäudealter, Geschossanzahl, Sanierungsstand, Beschaffenheit von Fassade, Form des Daches und dort verbaute Materialien. Uns selbst interessieren vor allem Merkmale, die mit der Widerstandskraft von Gebäuden gegenüber klimawandelbedingten Risiken wie Hitze oder Starkregen zu tun haben. Der rege Austausch bei den Workshops machte noch einmal deutlich, wie groß Interesse und Bedarf an den Daten aus der Plattform bei diversen Institutionen aber bspw. auch bei Start-Ups sind. Sei es, um Starkregenschäden zu simulieren, Aquaponik-Dachflächen [1] zu finden, nach Bautypologien die Hochwassergefährdung einzuschätzen oder schlicht ein nicht überhitztes Zuhause. Die Workshops trugen dazu bei, eine Brücke zwischen der Plattform und einer potenziellen Nutzung zu schlagen. Wir haben also eine ganze Reihe von Menschen, die auf die Daten der Plattform warten.

Nun sind die Citizen Scientists gefragt. Ob aus allgemeiner Neugierde, aus Interesse am Gebäudebestand Dresdens oder getrieben von dem Wunsch, selbst an Forschung beteiligt zu sein – seit dem 6. März können Bürger*innen selbst tätig werden. An diesem Tag wurde „Colouring Dresden“ in den Räumen der städtischen Bibliothek im Kulturpalast Dresden unter reger Beteiligung der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt und gestartet. Bei einer kleinen Messe stellten verschiedene Akteur*innen ihre Karten und Projekte vor. In den sich anschließenden Workshops konnte man sich erstmals darüber informieren, wie man bei einem Spaziergang Merkmale kartieren oder am heimischen PC Daten über den Gebäudebestand erheben kann. Außerdem wurde über Perspektiven der Plattform gesprochen – was können die Nutzer*innen von der Plattform erwarten?

Nun können unsere Citizen Scientists in Dresden ausschwärmen, Merkmale in der Plattform festhalten, sich mit anderen austauschen und die Karte von Dresden bunt machen.

Showreel von Colouring Dresden im Rahmen einer Veranstaltung Architektur trifft Design  (Foto: Wir gestalten Dresden)
Showreel von Colouring Dresden im Rahmen einer Veranstaltung Architektur trifft Design (Foto: Wir gestalten Dresden)
Bei der Eröffnungsveranstaltung werden die Funktionen und Bedienelemente an einem Demo-Tisch gezeigt (Foto: H. Hensel/IÖR-Media)
Bei der Eröffnungsveranstaltung werden die Funktionen und Bedienelemente an einem Demo-Tisch gezeigt (Foto: H. Hensel/IÖR-Media)
In der Abschlussrunde des Auftakts wird auf weitere Veranstaltungen im Projekt Colouring Dresden hingewiesen (Foto: H. Hensel/IÖR-Media)
In der Abschlussrunde des Auftakts wird auf weitere Veranstaltungen im Projekt Colouring Dresden hingewiesen (Foto: H. Hensel/IÖR-Media)
Zur Eröffnung fanden 60 Teilnehmer*innen auf einer kleinen Messe Informationen über OpenData, Citizen Science und Gebäudedaten (Foto: H. Hensel/IÖR-Media)
Zur Eröffnung fanden 60 Teilnehmer*innen auf einer kleinen Messe Informationen über OpenData, Citizen Science und Gebäudedaten (Foto: H. Hensel/IÖR-Media)
Der Workshop zu Gebäudemerkmalen im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung was gut besucht (Foto: R. Hecht, IÖR)
Der Workshop zu Gebäudemerkmalen im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung war gut besucht (Foto: R. Hecht, IÖR)

 


[1] Aquaponik ist ein System der Pflanzen- und Fischzucht, das die traditionelle Aquakultur (d. h. die Zucht von Wassertieren wie Fischen, Krebsen und Garnelen) mit der Hydroponik (d. h. dem Anbau von Pflanzen in Wasser) kombiniert.