Werkstattbericht - Sprachchecker
Werkstattbericht: Die Sprachchecker - So sprechen wir in der Neckarstadt
Wie lässt sich die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteur*innen gestalten und welche Kommunikationswege gilt es zu etablieren? Mit diesen Fragen setzte sich das Projekt aus der Neckarstadt im Ideensprint auseinander.
Welche Fragen habt ihr euch zu Beginn des Prozesses gestellt? Und konntet ihr sie im Laufe des Ideensprints beantworten?
Wie kann das Wort „so“ aus unserem Projekttitel „Die Sprach-Checker – So sprechen wir in der Neckarstadt“ mit Leben gefüllt werden? Wir haben uns bei den Aktionsideen, die wir im Laufe des Ideensprints entwickelt haben, immer wieder darauf zurückbezogen. Bei jeder Aktivität soll ein weiteres Puzzleteil hinzukommen, das dieser Frage nachgeht und die sprachliche Situation in der Neckarstadt facettenreich nachzeichnet: Sprachportraits beim Auftaktworkshop als spielerischer Ansatz der Mehrsprachigkeitsforschung zur Verortung der Sprachen im eigenen Körper, kreativer Ideenaustausch zur Sprache im Quartier beim Folgeworkshop (Aktion 1) sowie bei der anschließenden Workshopreihe zur Entwicklung eines Buches über Sprache (Aktion 2), Linguistic Landscaping und parallele Social-Media-Kampagne zur Sammlung sprachlicher Spuren im Quartier mit Bildern (Aktion 3), sprachbiografische Interviews in der Videowerkstatt mit der Entwicklung eines Films als Ergebnis (Aktion 4) oder beim großen Sprachsommerfest und einem lebendigen Austausch zu den Erfahrungen bei den Aktionen (Aktion 5).
Wie kann man ein Konzept entwickeln, das die einzelnen Aktionen verbindet und inhaltliche aber auch nachhaltige institutionelle Zusammenhänge im Stadtteil etabliert? Diese zweite zentrale Frage haben wir durch die Einbindung zentraler Partner im Stadtteil in die Projektidee über alle entwickelten Aktionen hinweg beantwortet.
Was hat am meisten Spaß gemacht am Ideensprint?
Mit Freude war in den Wochen des Ideensprints zu spüren, dass das IDS mit den Kooperationspartnern immer weiter zusammengewachsen ist. Besonders dann, wenn eine Kooperation mit einer Einrichtung aufgebaut wird, in der Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen Kernaufgabe ist, spielt der Aufbau von persönlichem Kontakt und gegenseitigem Vertrauen eine entscheidende Rolle. Und wenn es dann bei dem Forschungsgegenstand noch um etwas so Menschennahes wie die Sprache geht, dann war für uns die größte Freude das vertrauensvolle Verbinden der Beteiligten über und mithilfe von Sprache. Die Neugier, Motivation und Freude der Kinder, uns ihre Mehrsprachigkeit zu vermitteln, hat uns beim Auftaktworkshop sehr berührt und darin bestärkt, sie als Citizens, als kleine Sprach-Checker, im Projekt in den Mittelpunkt zu stellen. So konnten wir in kurzer Zeit ein Netzwerk im Stadtteil spinnen, gemeinsame Ziele entwickeln und direkten Kontakt mit den Bürger/-innen und den Stakeholdern im Stadtteil herstellen.
Wo lag für euch die größte Herausforderung in der Konzeptentwicklung?
Eine Herausforderung bei der Konzeptentwicklung lag darin, die Arbeitsweisen der wissenschaftlichen und der nicht-wissenschaftlichen Player so aufeinander abzustimmen, dass wir ergebnisorientiert die Bausteine des Ideensprints bearbeiten konnten. Die Terminierung des Ideensprints in der Sommerpause (Ferien in Baden-Württemberg) und die Abstimmungen trotz Urlaubsphasen und Schließzeiten waren für das Zusammenbringen der Arbeitsweisen herausfordernd, konnten letztlich aber durch hohes Engagement und gute Teamarbeit bewältigt werden.
Was habt ihr Neues gelernt in der Ideensprint-Phase?
Wir haben im guten Miteinander viel über die Kommunikationswege der Kooperationspartner gelernt: Ein wichtiger Weg der Ansprache relevanter Zielgruppen, wie z.B. die Eltern der beteiligten Kinder beim Auftaktworkshop, sind mehrsprachige Informationen sowie der persönliche Kontakt. Hier hat für den Auftaktworkshop im Rahmen des Ideensprints das Team vom Campus Neckarstadt-West viel zum Gelingen der Kommunikation beigetragen. Dies und auch die Abstimmungen mit allen weiteren Kooperationspartnern für die geplante Langstrecke wurde auch deshalb möglich, weil es bei allen Beteiligten eine große Offenheit für kooperative Projekte im Bereich Citizen Science gibt.
Stand September 2022